Hundeschule Anja Krieghoff

Tiergestützte Intervention

Ein Therapiehunde-Team besteht aus einem Mensch-Hund-Team, wobei strengstens darauf zu achten ist, dass sowohl der Hund als auch sein Mensch (in einer oder mehreren Prüfungen) geprüft sein sollte. Der Hund sollte ein sanftes, freundliches Wesen haben und von seinem Menschen in jeder Situation zu kontrollieren sein. Der Hund muss vor der Therapiehundeprüfung eine Begleithundeprüfung erfolgreich bestanden haben. Der Hund ist selbstverständlich im Einsatz sauber und gepflegt, sowie regelmäßig geimpft und entwurmt. Notwendig ist ebenfalls eine regelmäßige Kontrolle des Tierarztes über die gesundheitliche Verfassung des Hundes. Für die Prüfung zum Therapiehund, die in verschiedenen Vereinen mit einer vorangegangenen Spezialausbildung absolviert werden kann, soll der Hund mindestens 12 Monate alt sein (mein persönliches Empfinden: der Hund sollte für diese Prüfung mindestens 3 Jahre alt und in sich ausgereift sein, die meisten jungen Therapiehunde sind doch noch sehr temperamentvoll). Die Ausbildung kann jedoch schon früher begonnen werden, damit der Hund mit allen Situationen in den Einrichtungen vertraut gemacht werden kann.

Einsatzgebiete eines voll ausgebildeten und geprüften „Therapiehunde-Teams“ sind Alten-Pflegeheime, Behinderteneinrichtungen, sowie Kindergärten und Schulen zur Aufklärung im Umgang mit Tieren und Natur. Auch Einrichtungen für einsame Menschen und schwer erziehbare Kinder und Jugendliche sind Anlaufstellen für ein Therapiehunde-Team, wobei die Zusammenarbeit mit den in den Institutionen arbeitenden Therapeuten Sinn macht.

Wirkung des "Co-Therapeuten" Hund

Allein die Anwesenheit meines Hundes (auch die meiner Meerschweinchen) wirkt sich ausgesprochen beruhigend und wärmend auf die Patienten aus, teilweise sogar fröhlich bis aufmunternd ( je nach Situation). 

Vorher stille, schweigsame Menschen fangen schon nach wenigen Besuchen an, den Hund zu streicheln und mit ihm zu sprechen.

Beobachtet habe ich auch aggressive Menschen, die in Anwesenheit meines Hundes wieder ganz „zahm“ wurden und sich regelrecht entspannten. Die Muskulatur der vorher ganz angespannten Patienten lockert sich deutlich, vorher fest zu gekniffene Augen öffnen sich wieder.

Kinder, die regelmäßigen Kontakt zu Tieren haben, haben einen anderen Umgang mit allen anderen Lebewesen, sie erscheinen mir offener, nicht so verschlossen und sehen auch die Natur mit viel sensibleren Augen, als andere Kinder.

Die o. g. sind nur einige von meinen persönlichen Beobachtungen in meiner langjährigen Arbeit als Therapie-Hundeführerin. 

Ein Tipp an alle interessierten Institutionen :

Führen Sie mit dem Therapiehunde-Team ihrer Wahl ein persönliches Beratungsgespräch und lassen Sie sich auch Ausbildungsnachweise und Vorlagenmappen zeigen. So können Sie besser entscheiden, ob dieses Team für Ihre Einrichtung gut geeignet ist! 

Ein Tipp an alle interessierten Hundebesitzer: 

ACHTUNG: Diese Aufgabe ist keine Art oder Ersatz von "Hundesport"
Sollten Sie auch den Wunsch haben, eine solche Aufgabe zu übernehmen, überlegen Sie sich sehr gut, ob Ihr Hund sich für diese Arbeit eignet und ob Sie der richtige Mensch sind. Das Ende der Leine zählt mehr, als Sie denken. Die Aufgabe erfordert sehr viel Zeit, Geduld und vor allem Herz. Noch etwas: von dieser Aufgabe können Sie nicht leben; es ist eine ehrenamtliche Tätigkeit! Vor Beginn der Aufgabe informieren Sie sich bitte bei den verschiedenen Vereinen, die solche Ausbildungen anbieten.

 

Tiergestützte Intervention in Kindergarten und Schule
( zum Schutz der Kinder finden Sie auf dieser Seite keine Kind-/Hund-Fotos)
 
 
In Kindergarten und Schule hat ein "Schulhund" in erster Linie die Aufgabe "einfach nur" da zusein.
 
Daraus ergeben sich häufig viele Aspekte, die es befürworten, einen gut für diese Aufgabe ausgebildeten Hund
im Kindergartenalltag und im Schulunterricht einzusetzen. Hier nur einige davon...
 
Ganz einfach: die Schulranzen werden "urplötzlich" geschlossen gehalten- es könnte sein, dass der Schulhund,
der in Ruhe durch die Reihen streift, im Ranzen stöbert und am Pausenbrot nascht... :O)
 
Die Stunden werden ruhiger und konzentrierter die Kinder haben sowohl im Vorfeld als auch in direktem Kontakt
mit dem Hund gelernt, dass es Sinn macht, diesem in Ruhe zu begegnen, ansonsten wendet er sich ab, um den
sozialen Kontakt zu meiden... Bleiben die Schüler in Ruhe, wird sich der Hund entspannt daneben legen und
"einfach nur" Gesellschaft leisten, sich auch streicheln lassen, dieses Streicheln wirkt auf die Menschenseele
sehr beruhigend. Streicheln wirkt sich positiv auf unsere Sinne aus....Hundefell ist warm und weich...
Die Konzentration und Lernbereitschaft auf den Unterricht erhöht sich. Beobachtet wurde auch, dass sich die
Aggressionsbereitschaft  reduziert: es wird in einer "normalen" Lautstärke und in ruhigem Umgangston
miteinander gesprochen. Auch eventuelle körperliche Auseinandersetzungen unter den Schülern werden reduziert,
der Hund steht dazwischen, um zu schlichten...oft unbewusst...

 

  
das Schulhunde-Team

 

Kindergartenkinder sind, aufgrund des Alters und des Bewegungsdrangs meistens sehr "quirlig".
Sie schauen sich vom Hund ruhiges Verhalten ab, und lernen so Anweisungen zu befolgen und Regeln
zu beachten.
 
Dieses habe ich selbst im Kindergarten in der Arbeit mit Kind und Hund beobachtet:
 
Wir saßen gemeinsam mit den Kindern im Kreis auf dem Fußboden, der Hund auf einem Laken
in der Mitte. Meine Kindergarten-Hündin "Silence" habe ich mit dem Signal "dort liegenbleiben" abgelegt,
um Wasser zum Trinken für sie zu holen. Die Kinder, die im Kreis auf dem Fußboden um sie herum saßen,
haben sowohl von mir als auch von der Erzieherin die Anweisung bekommen, den Hund nun in Ruhe liegen
zu lassen: d. h. Hände und Füße nicht in Richtung des Hundes zu strecken, die Leine des Hundes nicht
zu nehmen, sich nur leise zu unterhalten und abzuwarten.
 
Ganz mucksmäuschenstill wurde es, alle Kinder haben sich zurückgenommen, haben Silence nicht angesprochen,
nicht gestreichelt, die Hundeleine blieb liegen... alle waren sehr gespannt, haben ihr beim Trinken zugesehen und
beobachtet, wie sie gierig den Napf leer schlappte. Den Napf stellte ich wieder weg, belohnte den Hund. Die Kinder durften
zur Belohnung den Hund streicheln, eins nach dem anderen.
 
Interessant ist es zu beobachten, wie sich die Kinder, auch Schulkinder, in Anwesenheit des Hundes
gegenseitig "erziehen", sie beobachten sich gegenseitig und korrigieren sich im eigenen oder im Verhalten des anderen:
"Du darfst dem Hund nicht über den Kopf streicheln, der fühlt sich bedroht..." oder "nicht von hinten den Hund streicheln,
der kann dich ja gar nicht sehen, und erschreckt sich dann"... "Du musst den Hund erst ansprechen, bevor Du ihn
streichelst..."  
 
Die Kinder zeigen viel Verantwortungsbereitschaft und die soziale Kompetenz und Kontaktbereitschaft wird erhöht.
 
Dies sind nur einige der vielen Aspekte, die es sinnvoll machen, einen Schulhund im Kindergarten- und/oder
Schulalltag einzusetzen, quasi als "Erzieher/Lehrer-Assistent".


Meine Ashley ist nun fast 10 Jahre alt, und aus Altersgründen wird sie für die Arbeit in der "Tiergestützten Intervention" nun
langsam "in Rente" gehen... Nur noch ab und zu wird sie uns begleiten... nur dann, wenn vorausgesetzt ist, dass die Besuche
ruhiger verlaufen. Sie war die absolute Bereicherung für diese Arbeit, und ich danke ihr sehr dafür.

 

 

 

Abgelöst wird sie von meiner jungen Hündin "Silence", die sich bereits in verschiedenen Jobs in der "Tiergestützten Intervention"
bewährt hat. Bestens eignet sie sich für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, sowohl in Kindergärten als auch in der
Grund- und allen anderen Schulformen.

 

 

 

Die meisten Unterrichtseinheiten finden auf dem Fußboden statt: dort, wo die Kinder spielen, legt sie sich mitten`rein,
und genießt die volle Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten. Möchte sie nicht mehr gestreichelt werden, geht sie einfach
weg...so lernen die Kinder, es zu respektieren, wenn der Hund keinen Kontakt mehr haben möchte. Auch dieses Verhalten
lernen sie auf ihre Spielkameraden umzusetzen...
 
Bezugnehmend auf Kindergärten ergeben sich aus den Gesprächen mit den kleineren Kindern kurze Übungseinheiten,
so dass die Kinder während der Besuchszeit auch etwas für sich selbst lernen. Sie lernen z.B. wie sie sich beim Zusammen-
treffen mit einem Hund verhalten sollten.
 
In den Schulen werden meistens gemeinsam mit den Lehrern Projekte rund um das Thema "Hund" und/oder "Haustier"
bearbeitet. Dazu werden wir gerne als "Das Schulhunde-Team" von den jeweiligen Einrichtung eingeladen, um weitere
Informationen zu liefern oder auch um Fragen zu beantworten. Gerne wird natürlich auch dort der Hund gestreichelt, auch
von den Lehrkräften, denn auch für sie ist es Abwechselung im Lehralltag, einen Hund in der Klasse zu haben.

Haben Sie auch Interesse, in Ihrem Kindergarten- oder Schulalltag einen Hund einzusetzen, und haben Sie Fragen dazu?
Dann nehmen Sie einfach Kontakt zu mir auf...

zurück